Dienstag, 15. Mai 2007

Persönliche Lebensvision und Verantwortungsbewusstsein

In der Auseinandersetzung zum Thema Achtsamkeit ist mir bewusst geworden, dass ein zu schneller Lebensrhythmus Gift für nachhaltiges Handeln ist. Erst wenn ich mir Zeit nehme um die Umwelt wahr zu nehmen und das Leben geniesse, wird es mir möglich umfassend nachhaltig zu leben. Ich kann nicht ohne Auto auskommen, wenn ich ständig von A nach B hetzten muss. Aber wenn der Weg das Ziel ist, kann ich getrost den Zug nehmen und etwas mehr Zeit dafür aufwenden.
Eine Gemächlichkeit im Leben erscheint mir als ein Ziel, dass sich anzustreben lohnt. Das soll nicht mit Energielosigkeit verwechselt werden, sondern ich möchte einfach die Musse haben, einen eigenen Garten zu hegen und das Velo zu nehmen, am Abend das Licht zu löschen und früh ins Bett zu gehen. Diese Vision von einem zufriedenen Leben motiviert mich nachhaltig zu handeln. Um sie zu erreichen braucht es verantwortungsbewusstes Handeln und wenn ich sie erreicht habe erste recht. Nicht nur mir soll es so gehen, sondern allen, die sich ein ähnliches Leben wünschen. Diese Motivation äussert sich vor allem darin, lokal für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen und den eigenen Lebensstil zu überdenken.
Die zweite Motivation nachhaltig zu denken und handeln, ist mein Verantwortungsgefühl. Zugespitzt formuliert kann man sagen, dass ich davon profitiere, dass andere in sehr schlechten – wenn nicht menschenunwürdigen – Verhältnissen leben müssen. Insofern bin ich dazu verpflichtet mich für eine gerechtere Welt zu engagieren. Diese Motivation wird sich darin äussern, dass ich mich finanziell wie sozial in NGO’s mitbeteiligen möchte. Einerseits möchte ich wirksame Organisationen finanziell unterstützen, aber auch bei ausgewählten mitarbeiten, im fundraising beispielsweise. Diese Motivation zeigt sich in einem Engagement für eine globale Entwicklung zur Nachhaltigkeit.


Kay Zogg

3 Kommentare:

katrein hat gesagt…

hallo kay. Wirklich sehr schön und weise dein post!!! Manchmal denk ich wirklich, dass in unserer "Klassenjüngsten" oder "fast-Klassenjüngsten" eine weise und alte Seele steckt. Irgendwie erinnert mich deine Sicht der Welt oder deine Idealvorstellungen von einem guten Leben an Philosophen wie Lao Tse oder Konfuzius. Wirklich, ich denke wenn wir in unserem Leben zu der von dir beschriebenen Gelassenheit und einem gesunden Mass an Bescheidenheit kommen, können wir am Ende getrost auf ein erfülltes Leben zurück blicken!
Katharina Enz, LG 04 E

racomo hat gesagt…

Mein Bedürfnis ist es auch etwas gemächlicher und gelassener durch das Leben zu gehen. Ich denke, dazu braucht es einen starken Willen, damit wir gegen den Druck der Gesellschaft und der Wirtschaft stand halten können. Ich denke, dass ein gesundes Mass an Bescheidenheit und Gelassenheit uns das Leben verschönern. Wir könnten sicher noch glücklicher und zufriedener sein.

uhu hat gesagt…

Wenn ich deinen Post lese, werde ich gerade ein wenig nachdenklich gestimmt. Du hast recht, wenn du sagst, dass wir das Leben mehr geniessen sollten, uns mehr Zeit nehmen sollten um etwas zu erreichen, dafür mit nachhaltiger Wirkung. Ein solches Leben ist anzustreben. Doch es wird uns wohl nicht immer gelingen und die schnelle Zeit wird uns wieder einholen. Dann ist es wichtig, sich wieder auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und danach zu handeln.

Bettina Hunziker, LG 04 E