Ein bisschen Achtsamkeit von allen!
Wenn ich den Wochenimpuls „Achtsam sein, achtsam wahrnehmen“ auf das Thema Baumwolle beziehe, kommt mir ziemlich schnell mein Kleiderschrank in den Sinn. Wenn ich ihn aufmache merke ich, dass er überfüllt ist mit Kleidern. Mir wird bewusst, dass ich viele dieser Kleider schon Ewigkeiten nicht mehr angezogen habe, weil ich sie vielleicht einerseits vergessen habe oder andererseits, weil sie vielleicht in der Menge untergegangen sind. Da frage ich mich doch: ist weniger nicht mehr? Würde ich nicht auch mit weniger Klamotten ganz gut klar kommen? Ich denke schon! Es wird mir bewusst, dass man in unserer Konsumgesellschaft einfach einkauft, weil man Lust dazu hat und wenig darüber nachdenkt, ob man etwas wirklich braucht.
Wenn man bedenkt, welchen Weg diese Kleider bis zu ihrem Verkauf zurücklegen, wie die Arbeitsbedingungen in manchen Bauwollfabriken- und plantagen sind, wie diese Menschen leben müssen, sollte man sich wieder einmal bewusst werden, wie schlecht es vielen dieser Menschen geht und wie wir mit Kleidern unvorsichtig und verschwenderisch umgehen. Ich frage mich aber trotz dieser Misere, was diese Menschen arbeiten würden, wenn wir am Schluss nicht diese Kleider kaufen würden? Sie brauchen uns, so wie wir sie brauchen. In der Baumwollproduktion müsste grundlegend etwas geändert werden. Die Arbeitsbedingungen müssten verbessert werden, damit diese Menschen mit Würde behantelt und für ihre Arbeit gut entlöhnt werden. Mir wäre es egal, wenn ich dadurch für einen Bauwollpullover mehr bezahlen müsste, wenn ich wüsste, dass diese Menschen gerecht behandelt werden.
Meine Achtsamkeit im Sinne der nachhaltigen Zukunft ist in den letzten Wochen schon stärker geworden. Ich entsorge zum Beispiel die 20Minuten-Zeitung bewusst im Zeitungskorb und werfe sie nicht einfach in den Abfall. Ich werfe eine PET-Flasche nicht in den Abfalleimer, sondern in einen PET-Container! Ich denke, es sind auch die kleinen Dinge, die zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Würde jeder Mensch auf solch kleine Dinge aufmerksam werden und entsprechend handeln, wäre, wenn man es zusammenzählt, schon ein grosser Schritt für die nachhaltige Entwicklung getan.
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2 Kommentare:
Ich habe in deinem Post viele Ähnlichkeiten zu meinem Alltag entdeckt. Auch mein Kleiderschrank ist überfüllt mit Kleidungsstücken. Viele davon habe ich schon seit Jahren nicht mehr getragen. Ich denke, es täte gut, den Schrank wiedermal zu entrüppeln und die ausgemusterten Kleider vielleicht sogar einer wohltätigen Organisation zukommen zu lassen. Das wäre doch auch ein Schritt in Richtung nachhaltige Entwicklung, was meinst du?
Mich hat deine Aussage nachdenklich gemacht, dass wir und die Arbeiter, welche Baumwolle anbauen und verarbeiten, in einer engen Beziehung stehen, ja sogar aufeinander angewiesen sind. Ich habe das noch nie so direkt gesehen... Auch mir würde es nichts ausmachen, für ein Kleidungsstück mehr zu bezahlen, wenn ich wüsste, dass das Geld wirklich da ankommt, wo es auch gebraucht wird, nämlich bei den Arbeiterinnen und Arbeitern. Nur wer kann uns als Kosumenten diese Sicherheit geben?!
Oh ja, auch mir geht es genauso. Und trotzdem kaufe ich Jeans um Pulli und T-Shirt. Einfach weil ich das Gefühl habe, ich hätte nichts mehr anzuziehen. Doch wie gesagt: Mein Schrank ist voll. Voll von Made in Thaiwan oder Viatnam.
Vor einigen Tagen habe ich mich gefragt, ob es für den Otto-Normal- Verbraucher überhaupt finanziell möglich ist, Produkte, die in der Schweiz produziert wurden zu kaufen? Calida hat ihre Produktion vor einigen Jahren nach Italien verlegt, weil sie die bereits hohen Preise weiter nach oben hätten schrauben müssen. Die einzige Marke, die mir in den Sinn kommt, ist Freitag. Die Taschen werden noch von Hand in Zürich gefertigt. Und wir alle wissen, wie teuer diese Taschen sind.
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