Mittwoch, 30. Mai 2007
Am Freitagnachmittag war ich im Vertiefungsstudium „Welt erleben und entdecken“ mit einer 1. Klasse an der Goldach. Ich habe da wieder einmal mehr erfahren, wie schön doch die Natur ist und wie viel Freude sie den Kindern bereiten kann. Die Kinder hatten rieseigen Spass, sich mit den Naturmaterialien, die es im und um den Bach gibt auseinander zu setzen. Auch ich hatte grosse Freude daran, die Kinder so fröhlich zu sehen, und dachte doch hie und da an meine eigene Kindheit zurück und wie schön es für mich war, möglichst viel Zeit in der Natur zu verbringen.
Als zukünftige Lehrperson sollte es mein Interesse sein, den Kindern klar zu machen, dass die Natur für uns wichtig ist, und dass wir unseren Beitrag für eine „gesunde Natur“ leisten müssen.
Über Pfingsten war ich im Tessin. Ich hatte da mit meiner Familie ein paar Tage verbracht. Von berauschend schönem Wetter konnte an diesem Wochenende nicht die Rede sein. Es hatte geregnet was das Zeug hielt. Der Wind zog über Zelt, Vorzelt usw. hinweg und hat auch einiges mitgerissen.
Trotz dieses Wetters hatte ich mich an das Ufer des Lago di Lugano gesetzt, natürlich wetterdauglich bekleidet, und meine Gedanken schweifen gelassen. Ich hatte den Wind, der mir um die Ohren sauste, sowie die Wellen, die der See aufwarf und Geräusche erklingen liess, bewusst wahrgenommen. Mir wurde wieder einmal mehr bewusst, wie unberechenbar das Wetter und somit die Natur ist. Die Natur auch bei solchem Wetter zu erleben und wahrzunehmen, löst in mir ein gutes Gefühl aus.
Ich konnte im Tessin den Alltag für einige Tage hinter mir lassen, alles was noch zu erledigen ist zur Seite schieben und die Zeit, die ich da hatte ganz bewusst geniessen. Ich habe wieder Energie getankt und hatte auch wieder einmal Zeit für Lange Weile.
Ich habe diese Ruhe und die Zeit die ich hatte richtig aufgesogen und dachte daran, wie hektisch doch manchmal alles um mich herum ist. Ich konnte also für einen kurzen Moment entfliehen und die Natur und was sie alles zu bieten hat wieder einmal richtig wahrnehmen. Natur ist für mich wichtig, sie hat etwas Wohltuendes, Erholendes und Beruhigendes. Da bleibt für mich manchmal die Zeit stehen und ich kann meinen Gedanken nachgehen, mich fallen lassen. Was wäre, wenn es eine solche Natur, wie ich sie erleben darf, nicht gäbe?
Die Verbindung zu unserem Bloggthema finde ich nicht ganz einfach. Es ist so, dass immer mehr Pestizide für die Produktion von Baumwolle verwendet werden. Wir Menschen versuchen immer wieder mit neuen Mitteln das Wachens von Pflanzen voranzutreiben, damit wir es uns gut gehen lassen können. Irgendwann wird die Natur dies nicht mehr mitmachen und sich dafür in irgendeiner Art und Weise eines Tages rächen.
Die Natur tut uns Gutes, also sollten wir ihr auch Gutes tun!
Innere Ruhe
Am offensichtlichsten ist die Schönheit der Natur, diese kann man bereits erfahren, wenn man in Mariaberg zum Fenster hinaus schaut, egal in welche Himmelsrichtung. Trotz des Alltags, der um mich herumsaust, zaubert der See oder der Rosengarten ein Lächeln auf mein Gesicht.
Was mich jedoch noch um einiges mehr erstaunt als die Schönheit, ist die Reaktion der Natur auf unser Gemüht. Ich habe es bereits angedeutet mit dem Lächeln: Die Natur zu erleben macht uns glücklich und zufrieden. Über Pfingsten war ich im Alpstein, es war als tauchte ich in eine andere Welt ein. Die äussere Ruhe in den Bergen löst eine innere Ruhe in mir aus. Ich fühlte mich nicht gestresst oder unter Druck, selbst der Gedanke an die liegen geblieben Arbeit zu Hause liess mich kalt. Um mich zu schauen und die wunderschönen und gewaltigen Steinmassen zu betrachten war einfach wohltuend.
.... Furchiges Gestein in grau, weiss und orange, Grass, Geröll, Kräuter, Blumen in allen Farben, tiefbraune Erde, blauer Himmel und weisse Wolken, Wind um Gesicht und der Duft von Tannen in der Luft....
Wir Menschen haben immer das Gefühl, dass wir mächtig, schlau und gross sind. Aber unsere Bauwerke kommen niemals an eine Natur heran, egal in welcher Hinsicht und egal wie viele Mühe wir uns geben. Personen, die ausschliesslich in der Stadt leben, haben keinen Vergleich zu den Gebäuden, von Menschenhand gebaut. Vielleicht liegt hierin der Grund, warum vielen Menschen der tiefe Glaube abhanden kommt. Es fällt nicht schwer zu glauben, wenn man die Natur um sich erlebt, aber es fällt schwer zu glauben, wenn man um sich inmitten von Beton und Stahl bewegt. Und damit hängt vermutlich auch zusammen, dass eine Verbundenheit mit der Erde nur zustande kommt, wenn wir bewusst Natur wahrnehmen.
Kay Zogg 04E
Den Artikel von Otto Herz zu lesen, war für mich sehr interessant. Aus dem Artikel geht hervor, dass wir als Lehrpersonen eine wichtige Aufgabe in Sachen Nachhaltige Entwicklung haben. Wir sollen die Kinder dazu anregen und ihnen zeigen, was man damit alles bewirken kann. Die Kinder sollen merken, wie wichtig die Vernetzung mit unserer Umwelt ist, und dass auch sie dafür verantwortlich sind. Wir Lehrpersonen sollen dies den Kindern vorleben und ein gutes Vorbild sein. Wir vermitteln den Kindern, dass auch sie etwas für eine gesunde Zukunft beisteuern können, somit alle, gross und klein an einer nachhaltigen Zukunft beteiligt sind.
Die Handlungsmöglichkeiten, die darin beschrieben sind, sind interessant. Es sind aber sehr zeitintensive Projekte, die beschrieben werden. Um solche Projekte zu realisieren, ist es wichtig, fächerübergreifend zu arbeiten. Alle Kinder lernen so auch, was es heisst, nachhaltig zu handeln, auch solche, die zu Hause wenig von dieser Thematik mitbekommen. Die Kinder sollen nicht nach richtig oder falsch beurteilen können, sondern sie sollen die Perspektive wechseln können und was das eigne Verhalten auslösen kann.
Auch die Öffentlichkeit kann in solche Projekte miteinbezogen werden. Dies finde ich wichtig. Einerseits lernen so die Kinder wieder etwas Neues kennen und andererseits wird die Öffentlichkeit auf verschiedene Thematiken aufmerksam gemacht und so diese Menschen zur Nachhaltigkeit zu animieren.
Wenn solche Themen, die die Nachhaltige Zukunft anbelangen, im Unterricht thematisiert werden, sollen solche Themen ausgewählt werden, die mit dem Umfeld der Kinder zu tun haben. So könnte also das Thema Abfallentsorgung oder Abfall im Allgemeinen behandelt werden.
Dienstag, 29. Mai 2007
Sich frei und leicht fühlen
Wenn ich alleine im Wald bin und auf mich die Stille wirken lassen kann, dann fühle ich mich auf einmal leicht und frei. Die Natur gibt mir irgendwie Kraft. In der Stille komme ich endlich mal zur Ruh. Ich nehme für mich Zeit . Keine klingenden Telefonanrufe, keine Unterlagen der Schule dabei. Einfach nur ich und die Natur. Ich geniesse dies unglaublich und ich fühle mich einfach glücklich und froh. Nach einem Tag in der Natur lege ich mich oft erfüllt ins Bett. Und sage mir, dass war ein guter Tag. Am schönsten ist es, wenn ich einen solchen Tag mit Menschen verbringen darf, die ich gern habe. Es tut einfach gut.
Die Natur lässt mich auch immer wieder staunen. Sie ist so ins Detail geplant worden. Alles hat seine Ordnung. Die Natur regelt ihre Dinge selbstständig und dazu noch genau und zuverlässig. Es ist einfach genial zu sehen wie alles funktioniert. Sie nimmt ihren Lauf so lange der Mensch sie mit seinem egoistischen Eingreifen nicht zerstört. Wir, Menschen, haben manchmal einfach das Gefühl, dass wir die besten auf der Welt aind. Wir sagen, dass wir alles lenken und steuern können. Oft zerstören wir mit unserem Handeln vieles. Ich denke, dass unsere Aufgabe die Erhaltung dieser Natur wäre. Wir wären eigentlich die Pfleger dieser Natur. Doch wir möchten möglichst viel Profit aus der Natur erwirtschaften und machen dadurch die Natur vielleicht auch kaputt.
Genau so geht es doch auch den Baumwollbauern. Sie müssen möglichst viel aus ihren Plantagen ernten, damit sie ihre Familien ernähren können. Eigentlich müssten sie die Böden anderes behandeln, aber dies geht zu lange und bringt zu wenig Geld. Geld bleibt einfach ein wichtiger Faktor in unserer Welt. Wer bestehen möchte, braucht Geld, sonst geht er unter.
Ich wünsche mir, dass wir uns mehr Zeit gönnen in die Natur zu sitzen und einfach Danke sagen können für die Schöpfung. Egal ob wir jetzt viel oder wenig Geld haben.
Keine Ausflüchte sondern Ideen
Mich hat vor allem ein Satz von Herz beeindruckt:“…weil es nur noch mit Ignoranz zu tun hat, wenn nicht jede Lehrerin und jeder Lehrer tendenziell zu einem Agende-Lehrer wird.“ Dabei spricht Herz vor allem die vielen Möglichkeiten an, die sich in jedem Fach bieten, die Lerninhalte auch aus Sicht der nachhaltigen Entwicklung zu thematisieren. Ich habe mich an meine M&U-Themen zurückerinnert, welche ich während den Praktika thematisiert habe. Dabei ist mir bewusst geworden, wie viele Möglichkeiten es gegeben hätte, relevante Aspekte im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung zu thematisieren. Ich habe mir das damals nicht zugetraut, weil ich Angst hatte vor dem Aufwand und mir kein Ziel vorstellen konnte. Deshalb finde ich den Ansatz von Herz „…vom Einfachen zum Komplexen“ sehr gut. Es zeigt einmal mehr, dass es viel wichtiger ist nach Ideen für die Umsetzung zu suchen, als nach Ausflüchten.
Mir ist es wichtig, durch das Angehen von Themen der Agenda 21 den Kindern die Augen zu öffnen, damit sie sich kritisch mit ihrer Umwelt auseinandersetzen können. Genau wie Herz finde ich dabei auch, dass keine Altersstufe zu klein ist, um sich im Unterricht über Fragen der nachhaltigen Entwicklung Gedanken zu machen.
Samstag, 26. Mai 2007
Rückmeldung zu den Posts bis 24. Mai und zur Gruppenarbeit vom 21. Mai
Ihre Vernetzungsbeispiele haben mir eingeleuchtet.Die meisten von Ihnen stellen die Erhaltung der Schönheit der Natur ins Zentrum ihrer Motivation für ein nachhaltiges Verhalten. Das verbindet Sie mit der grossen Mehrheit der anderen Studierenden.
Zu Ihrer Gruppenarbeit: Ich finde das Plakat zum Thema "Milch" (resp. wieso kaufen wir Milch im Tetrapack) auch nicht sehr aussagekräftig zur Beantwortung ihrer Aufträge. Es ähnelt mir zu sehr einem konventionellen M+U-Unterricht. Das einzige, was ich in Richtung vernetztem Denken darin finden konnte, war die Thematik, wie in anderen Ländern produziert wird.Die Partizipationsorientierung, die Sie aufführen, scheint mir viel zu eng zu sein. Echte Partizipation zu diesem Thema würde beispielsweise darin bestehen, dass die Kinder zu Beginn des Themas ihre Interessen selber formulieren und daraus Teilthemen bestimmen könnten.
C. Stucky
Donnerstag, 24. Mai 2007
Im Kleinen beginnt Grosses
Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv sich anzustrengen.
Ich finde, dass man den Kindern auch aufzeigen muss, was Realität ist. Das heisst, dass wir uns immer wieder den Spiegel vor das Gesicht halten und fragen und wie sieht es bei mir aus. Es sind nicht nur die Kinder realitätsfremd, auch wir Erwachsene halten die Augen und Ohren gerne geschlossen, wenn es um heikle Themen geht.
Mir ist es wichtig die Kinder zu sensibilisieren was in ihrer Umwelt alles läuft. Ich möchte die Kinder lernen aufmerksam zu sein und Veränderungen wahrzunehmen. Dies beginnt bereits im Schulzimmer. Wie verändert sich die Atmosphäre, wenn ein Streit in der Luft liegt? Nachhaltigkeit beginnt bei mir schon in der Beziehung zu den anderen Menschen. Wenn gute Freundschaften vorherrschen, dann kann man sich auf anderes konzentrieren und weiss, dass in Not jemand da ist. Freundschaften bereichern das Leben und sind auch wichtig für das Überleben.
Mit Freunden kann man vieles bewirken. Gemeinsam können wirkungsvolle Projekte realisiert werden. Dies würde ich auch gerne in den Unterricht einbauen. Projekte wie Bach putzen oder mit dem Förster ein Stück Wald wiederbepflanzten oder Menschen helfen die Einkaufstaschen tragen (Wertschätzung und Frieden schaffen). Solche gemeinsamen Aktivitäten stärken den Klassengeist, aber lassen die Öffentlichkeit sehen, dass die Schule ausserhalb ihres Gebäudes tätig ist. Die Kinder kommen so mit Leuten in Kontakt, mit denen sie wahrscheinlich sonst kein Wort wechseln würden. Realbegegnungen sind spannend und bauen Hemmschwellen zu Fremden und Fremdem ab.
Die Welt braucht offene und aufmerksame Kinder!
Dienstag, 22. Mai 2007
Den Mut haben, wichtige und schwierige Themen in Projekte zu bringen.
In dieses Netz von MU-Wissen verknüpft mit Nachhaltigkeitswissen können Projekte eingebettet werden. Auch wenn Otto Herz m.E. zu überzeugt von sich selbst ist, er hat schon Recht, wenn er die Wichtigkeit der Agenda 21 in den Schulen betont. Wenn mich mir vorstelle, wie viele Projektwochen ich in meiner Schulzeit mit wenig bedeutsamen Inhalten „verplämpert“ habe, dann nehme ich mir vor meine Projekte sinnvoller zu gestalten. Ich glaube, dass vor allem ältere Kinder und Jugendliche sehr motiviert auf nachhaltige Inhalte reagieren werden. Sie sollen sich gebraucht, wichtig und ernst genommen fühlen. Das kann ich erreichen, wenn wir ein Projekt aufgleisen, das wirklich etwas bewegt, sei es auf kommunaler Ebene oder beispielsweise in einer NGO.
Weiter hat mir Herz Mut gemacht, mit einer Klasse stärker in die Öffentlichkeit zu gehen. Warum nicht das Quartier oder Dorf mit einbeziehen, oder mit dem Drittweltladen in der Nähe zusammenarbeiten, etc.
Zum Thema Baumwolle fällt mir folgendes Projekt spontan ein: Die Kinder könnten Informationen zu den Produktionsbedingungen von Kleidung und anderen Baumwollprodukten in den Läden in der Umgebung sammeln. Mit einer Unterschriftensammlung könnten Verkäufer und Hersteller auf das Bedürfnis nach „gerechter“ Kleidung aufmerksam gemacht werden.
Kay Zogg, 04E
Montag, 21. Mai 2007
Plakat zum Thema Milch
Für uns ist der Unterschied aufgrund des Plakates nicht ersichtlich. Dies vor allem, weil sich die BNE dadurch auszeichnet, dass viele Gespräche und eigenverantwortliches Lernen stattfinden. Diese Methoden können auf einem Plakat nur schwer ersichtlich gemacht werden.
Teilkompetenzen
Durch das Lernziel 3 werden die Teilkompetenzen B1, B2, B5 und G3 gefördert. Durch das Lernziel 2 wird die Teilkompetenz G2 abgedeckt.
Durch das Lernziel 1 werden die Teilkompetenzen E1 und E3 gefördert.
Aufgrund der Formulierung interpretieren wir diese Teilkompetenzen hinein. Es ist aber gut möglich, dass die Lehrperson andere Absichten mit den einzelnen Lernzielen angestrebt hat.
Didaktische Prinzipien
Handlungsorientierung und entdeckendes Lernen:
Durch die Herstellung von Milchprodukten setzen sich die Kinder handlungsorientiert mit dem Lerngegenstand „Milch“ auseinander.
Reflexionsorientierung:
In Gesprächsrunden besteht die Möglichkeit zur Reflexion. Durch das Bilden von Hypothesen und deren Überprüfung können die Kinder auf einer individuellen Ebene reflektieren.
Vernetzendes Lernen:
Aufgrund der Lernziele und der groben Unterrichtsplanung sind Vernetzungen nicht offensichtlich erkennbar. Das Mindmap lässt aber darauf schliessen, dass diese Vernetzung im Unterricht vorgesehen ist.
Partizipationsorientierung:
Diesem Prinzip wird durch das Einbeziehen von Schülermeinungen nachgekommen.
Weiterführendes
Weiterentwicklung der Unterrichtseinheit:
D4 ist eine zentrale Teilkompetenz und ist uns im Zusammenhang mit „Milch“ ein grosses Anliegen, weil es mit wenig Aufwand umsetzbar ist.
Zugänglichkeit:
Dieses Prinzip ist auf dem Plakat für uns nicht ersichtlich. Wir würden diesem Prinzip nachkommen durch einen Besuch auf dem Bauernhof oder in einer Käserei.
Partizipationsorientierung:
Innerhalb des Themas „Bauernhof“ bilden die Kinder Interessengruppen und setzen sich selbstständig mit einem weiteren „Produkt“ auseinander (Beispiel: „Ei“)
Freitag, 18. Mai 2007
Gewohnheiten überdenken
Leider gibt es aber auch Aspekte die mich davon abhalten, in meinem Alltag nachhaltig zu handeln. Oftmals fehlen mir die Zeit und das Geld, einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen. Oder vielleicht sind das auch nur Ausflüchte? Vielleicht bin ich auch einfach zu bequem, alte Gewohnheiten umzustellen. Ich habe in den letzten Wochen bereits gemerkt, dass ich vieles in meinem Alltag verändern könnte. Kleine Schritte sind sogar ohne viel Kostenaufwand möglich. So achte ich beispielsweise vermehrt darauf, dass keine Lampe oder ein anderes Elektrogerät unnötig läuft. Ich denke es sind die kleinen Schritte, die mir langsam helfen alte Gewohnheiten zu überdenken und zu verändern.
Im Hinblick auf unser Thema sehe ich vor allem die Verantwortung gegenüber den Produzenten als Hauptbeweggrund Produkte aus einer nachhaltigen Produktion zu beziehen. Durch faire Löhne lernen die Menschen den Vorteil einer biologisch vertretbaren Produktionsweise kennen. Dadurch wird ihre eigene Gesundheit nicht gefährdet und die Umwelt nicht belastet. So lange aber der Mehraufwand einer biologischen Produktion nicht entsprechend entlöhnt wird, gibt es für die Produzenten auch keinen Handlungsbedarf. Deshalb erachte ich es als Konsumentin als wichtig, durch einen höheren Preis die Bioproduktion zu wertschätzen und dadurch den Menschen und der Umwelt einen Dienst zu erweisen.
Donnerstag, 17. Mai 2007
Es ist vor allem die Natur, die mich zum nachhaltigen Handeln antreibt. In der Natur leben unzählige verschiedene Tiere, es gibt unzählige verschiedene Pflanzen, die mich faszinieren und die es noch ein paar Jahre geben sollte. Denn wir sind schlussendlich von der Natur abhängig. Wenn wir der Natur also nicht Sorge tragen, wird es irgendwann zu einer Katastrophe grössten Ausmasses kommen.
Wenn ich der Natur also Sorge trage, sei es mit der richtigen Abfallentsorgung, mit der Komposthaltung, mit der PET-Falschenentsorgung, einmal mehr mit den ÖV zu fahren anstatt mit dem Auto, so sind es die kleinen Dinge, die ich dazu beitragen kann, eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Könnte ich aber nicht noch mehr dafür tun? Ich denke, dass das sehr gut möglich wäre. Aber ich kann mein Denken nicht von heute auf morgen so drastisch verändern. Es braucht seine Zeit, um sich damit anzufreunden uns sich immer mehr Gedanken über dieses Thema zu machen.
Damit eine nachhaltige Zukunft erreicht werden kann, reicht eine einzelne Leistung eines Menschen nicht aus. Es müssen alle etwas dazu beitragen, damit es schlussendlich nachhaltig wirkt.
Wenn wir also nachhaltig handeln, dann sind unsere Nachgeborenen weniger gefährdet und können hoffentlich ein gutes Leben führen. Sie sind abhängig von uns und wie wir mit der Natur umgehen. Wir sind verantwortlich, dass es den nächsten Generationen gut geht. Es ist also auch mein Verantwortungsgefühl, welches mich über mein Handeln nachdenken lässt.
Um der Natur Sorge zu tragen, sind da aber auch die Industrien, die ihr Handeln vielleicht einmal überdenken müssten. Wie können sie schonender mit der Natur umgehen?
Bei der Baumwollproduktion würde es sicherlich auch ohne die vielen Pestizide gehen. Man könnte vielleicht nicht mehr so viel Baumwolle auf einmal ernten, dafür würde es der Natur um einiges besser gehen.
Mittwoch, 16. Mai 2007
Bedürfnisse decken
Die Schönheit der Natur lässt mich immer wieder staunen. Ich bin echt fasziniert von diesem Werk. Doch wir Menschen haben die Macht, dieses Werk langsam, aber stetig zu zerstören.
Dies ist meine Motivation nachhaltig zu sein. Ich möchte gerne, die Natur schützen d.h. für mich, dass ich mir im Moment mehr Gedanken darüber mache, was ist wenn … Die Natur beschenkt mich so reich, dass ich ihr etwas winzig kleines zurück geben will. Für grosse Dinge habe ich zu wenig Macht und Einfluss. Ich merke aber auch, dass der Stressfaktor mit manchmal die Gedanken für Nachhaltigkeit raubt. Die nachhaltige Entwicklung hat sich noch nicht zu tief in mich hinein gebrannt, dass sie immer präsent ist. Vielleicht ist es mir immer noch zu wenig wichtig oder es ist mit mehr Aufwand und Anstrengung verbunden. Ich will nicht sagen, dass ich eine faule Person bin, aber ich bin ein Gewohnheitstier, das etwas Zeit braucht bis es sich an die neue Situation angepasst hat.
Manchmal frage ich mich wie das wirklich weiter geht mit unserer Erde. Die Industrieländer machen sich Gedanken wie sie den CO2-Ausstoss senken können und die 3.Weltländer müssen schauen, dass sie die Bevölkerung satt kriegen. Natürlich wird in den 3. Weltländern nicht so viel CO2 ausgestossen, doch sie fahren auch Autos und brauchen Maschinen. Diese Länder wollen auch einen Fortschritt in der Wirtschaft sehen.
Ich denke die Länder, die es nicht schaffen die Bevölkerung die Grundbedürfnisse (Atmung, Wärme, Essen, Trinken, Schlaf und Sexualität) zu decken, erreichen bei den Menschen kein Umdenken. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich würde mir auch keine Gedanken darüber machen, woher jetzt das T’shirt stammt, das ich trage, wenn ich immer Hunger hätte. Ich wäre froh, wenn ich Kleider hätte.
Ich finde es ist gut, wenn sich die reichen Länder Gedanken über die Zukunft machen, aber es muss auch zu einem Umdenken in ärmeren Ländern kommen. Diese Länder müssen jedoch schauen, dass die Grundbedürfnisse zuerst gestillt werden und dazu brauchen sie vielleicht auch Hilfe der reichen Ländern. Dies braucht bedingungslose Nächstenliebe von jedem einzelnen!
Dienstag, 15. Mai 2007
Persönliche Lebensvision und Verantwortungsbewusstsein
Eine Gemächlichkeit im Leben erscheint mir als ein Ziel, dass sich anzustreben lohnt. Das soll nicht mit Energielosigkeit verwechselt werden, sondern ich möchte einfach die Musse haben, einen eigenen Garten zu hegen und das Velo zu nehmen, am Abend das Licht zu löschen und früh ins Bett zu gehen. Diese Vision von einem zufriedenen Leben motiviert mich nachhaltig zu handeln. Um sie zu erreichen braucht es verantwortungsbewusstes Handeln und wenn ich sie erreicht habe erste recht. Nicht nur mir soll es so gehen, sondern allen, die sich ein ähnliches Leben wünschen. Diese Motivation äussert sich vor allem darin, lokal für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen und den eigenen Lebensstil zu überdenken.
Die zweite Motivation nachhaltig zu denken und handeln, ist mein Verantwortungsgefühl. Zugespitzt formuliert kann man sagen, dass ich davon profitiere, dass andere in sehr schlechten – wenn nicht menschenunwürdigen – Verhältnissen leben müssen. Insofern bin ich dazu verpflichtet mich für eine gerechtere Welt zu engagieren. Diese Motivation wird sich darin äussern, dass ich mich finanziell wie sozial in NGO’s mitbeteiligen möchte. Einerseits möchte ich wirksame Organisationen finanziell unterstützen, aber auch bei ausgewählten mitarbeiten, im fundraising beispielsweise. Diese Motivation zeigt sich in einem Engagement für eine globale Entwicklung zur Nachhaltigkeit.
Kay Zogg
Freitag, 11. Mai 2007
Diese Woche besuchte ich im Bereich MU das Thema „Faire Trade“. Es war spannend zu erfahren, wo und wie Kakaobohnen angepflanzt, wie sie gepflückt und getrocknet werden. Ob von Mexico, Venezuela oder Äquatorialafrika, immer ist ihre Heimat exotisch und ihr bevorzugtes Klima ist tropisch. Welche Reise wartet dann wohl auf die Bohnen? Bis sie hier in der Schweiz landen, um weiterverarbeitet zu werden, sind sie schon über Meere und Ozeane geschaukelt. Die Kakaobohnen durchlaufen wohl einige Stationen der Welt. Es braucht aber auch in einem Betrieb einige Zeit, bis aus der Kakaobohne eine Schokolade entsteht. Vom festen in den flüssigen Zustand, reinigen und rösten, brechen und schälen, mischen und mahlen. Damit uns ihr Aroma nicht länger verschlossen bleibt, muss also viel mit der Kakaobohne geschehen. Bei der Munz AG, die Brügeli und anderes herstellt, durchläuft die Kakaobohne insgesamt 12 Stationen, bis sie fertig verpackt ist.
1. Die Kakaobohnen werden mit modernen Reinigungsmaschinen entstaubt und von allfälligen Fremdkörpern befreit. Schadhafte Bohnen werden aussortiert.
2. Dann werden die Bohnen geröstet. Das herbe Aroma und die charakteristische Farbe werden dadurch erreicht. Die bitteren Schalen und Keime der Kakaobohnen werden dabei gelockert und ausgeblasen.
3. Die gebrochenen und zerkleinerten Kakaobohnen werden anschliessend in der Kakaomühle zu einem dickflüssigen fetthaltigen Brei (Kakaomasse) gemahlen.
4. Die Kakao-Kerne werden anschliessend in der Kakaomühle zu einer cremigen Masse gemahlen.
5. Eine gründliche Mischung der Kakaomasse mit Kakaobutter, Zucker, Milchpulver, Gewürzen usw. nach unseren geheimen Prügeli-Rezepturen ergibt eine ausgewogene und homogene Zusammensetzung der Schokolademasse.
6. Die Prügeli-Schokolademasse finden wir auf grossen Walzwerken wieder, wo sie eine hochgradige physikalische Feinheit erlangt. Grosse Anstellmesser streifen die dünne Schokoladenschicht als feines, flockiges Pulver von der letzten Stahlwalze ab.
7. Die letzte Feinheit und Geschmacksveredelung erhält die Prügeli-Schokolademasse durch die Conchierung. Dieser Vorgang - in grossen Behältern (Conchen) durchgeführt - knetet und durchlüftet die Schokolademasse während eines ganzen Tages.
8. Anschliessend werden der cremigen Masse hauchfeine, geröstete Haselnusssplitter beigegeben. Der Kern der Munz-Prügeli entsteht: die Füllung mit dem zarten Schmelz!
9. Die feine Haselnuss-Prügelifüllung wird abgekühlt und mit einer speziellen Presse werden 21 Stränge auf ein Transportband dressiert. Anschliessend wird sie im Kühlkanal zu einer festen Konsistenz gekühlt und dann auf die richtige Länge geschnitten.
10. Die Prügeli laufen durch ein Schokoladebad, werden mit frisch gerösteten Haselnusssplittern bestreut und ein zweites Mal mit Schokolade überzogen.11. Nach dem Kühlen werden die Prügeli und Munzli (kleine Prügeli) über ein computergesteuertes System zu den jeweiligen Verpackungsmaschinen geführt und je nach Sorte in bunte Aluminium-Folie verpackt.
12. Nun sind unsere Munz-Prügeli zum Genuss bereit.
Dann geht die Reise noch weiter. Die Brügeli werden in den Läden und Supermärkten verteilt, bis wir sie kaufen und nach Hause transportieren. So viele verschiedene Wege sind also nötig, damit ich für einen kurzen Moment etwas Feines – Schokolade – geniessen kann.
Jeder Gegenstand oder jedes Lebensmittel, das ich irgendwo kaufe, hat seine Geschichte und hat oftmals eine lange Reise hinter sich. Man kauft sich etwas, ohne darüber nachzudenken, von wo dieses oder jenes stammt. Oder unter welchen Bedingungen diese Menschen wohl leben und arbeiten.
Auch die Baumwolle durchläuft eine lange Reise bis ich ein T-shirt oder ein Pullover hier in einem Laden kaufe. Da steht „Made in China“. Ich weiss nicht genau, wie viele Stationen diese Kleidungstücke durchlaufen haben, aber es werden sicher nicht wenige sein. Und wieder kommt die Frage, wir werden wohl die Menschen behandelt, die diese Kleidungstücke herstellen? Für mich ist es bedrückend, wenn ich darüber nachdenke, wie es wohl denen geht.
Das weisse Gold
Ich habe mich bei meiner Recherche im Internet und der Presse auf die Produktion und Verarbeitung von Biobaumwolle aus Mali beschränkt. Dabei bin ich über einen interessanten Zeitungsartikel im Internet gestolpert, den ich zusammengefasst und mit eigenem Wissen ergänzt habe. Der Artikel zeigt auf eindrückliche Weise, wie die Produktion von Biobaumwolle abläuft und wie ein einfacher Bauer aus Mali mit der ganzen Welt vernetzt ist, ohne es zu wissen.
Philipe Sagara ist ein kleiner, schlanker Mann der in einem Dorf namens Yanfolila lebt. Philipe ist in seinem Dorf ein Pionier, denn er hat als erster beschlossen, von der herkömmlichen Baumwollproduktion auf Bio umzustellen. Philipe lebt auf seinem Hof zusammen mit seinen Brüdern, Frauen, Grosseltern, unverheirateten Kindern. Alles in allem etwa 20 Familienmitglieder, die ein Netzwerk bilden. Gegenseitig unterstützen sie sich bei der Ernte und dem Anbau von Nahrungsmitteln, aber auch beim Anbau und der Pflege der Baumwolle. Während seine Brüder beim konventionellen Anbau geblieben sind, bestellt Philipe sein Baumwollfeld seit drei Vegetationsperioden ohne den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden. Ausschlaggebend für seinen Entscheid waren die zahlreichen negativen Erfahrungen mit den gefährlichen Mitteln. So zum Beispiel als er einmal einen seiner Brüder in einer Pestizidwolke taumeln und umfallen sah.
Doch das Umsteigen auf Bioproduktion ist nicht einfach. Ein weiteres Glied in diesem Netzwerk kam schliesslich Philipe zu Hilfe. Eine Entwicklungsorganisation aus der Schweiz schulte Philipe im Anbau von Biobaumwolle. Die Herstellung von natürlichen Pflanzenschutzmitteln und das Anlegen von Kompost als Dünger wurden ihm gezeigt. Der Anbau von Biobaumwolle und die Pflege der Pflanzen ist härter und arbeitsintensiver, als der herkömmliche Anbau. So hakten Philipe und seine Familie während 45 Arbeitstagen Unkraut aus dem Baumwollfeld, eine Arbeit, für die ein Mann mit Herbiziden wenige Stunden braucht. Dieser Mehraufwand ist es, den wir Kunden ausgleichen, wenn wir ein aus Biobaumwolle gefertigtes Kleidungsstück kaufen.
Auf die Frage, wer denn eigentlich den Preis für seine Baumwolle mache, weiss Philipe keine Antwort. Er habe sich schon oft Gedanken darüber gemacht, ohne Ergebnis. Tatsächlich werden die Preise für Baumwolle an den Börsen in New York und London gemacht. Hier wird die Vernetzung über die ganze Welt einmal mehr bewusst. Die Preise entstehen weit weg vom eigentlichen Anbaugebiet. Philipe in Mali bleibt nichts anderes übrig, als diesen Preis zu akzeptieren. Da es auch noch weitere Baumwollanbaugebiete auf der Welt gibt wird Philipe zudem zu einem Konkurrent von Bauern in Usbekistan, China und den USA. Die US-Baumwollfarmer werden jährlich mit fast vier Milliarden Dollar vom Staat subventioniert. In Philipes Land Mali, gehen dadurch schätzungsweise 10 Prozent der Exporterlöse verloren.
Der Beitrag, den ich in diesem Netzwerk leisten kann? Die Arbeit von Philipe und all den Bauern wertschätzen in dem ich mir statt vieler billiger Kleider einzelne Kleidungsstücke mit dem Biozertifikat leiste…
Wer sich für den ganzen Artikel interessiert, hier der Link dazu:
http://http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/04.01.2004/916153.asp
Donnerstag, 10. Mai 2007
das Zelt
Bis ich ruhig in meinem Zelt liegen kann, geht dieses durch viele Hände. Ohne diese Hände käme das Zelt nie zu mir.
Am besten rolle ich die Reihe von hinten auf. Ich liege in meinem Zelt und träume über die Herstellung des Zelts. Ich muss in den Laden gehen und lasse mich dort fachmännisch beraten. Für diese Dienstleistung bekommt der Verkäufer einen Lohn, der teils mit den Erlösen aus den Verkäufen bezahlt wird. Doch bis das Zelt überhaupt im Laden kaufbar ist, braucht es einen Transport egal ob mit Schiff, Auto oder Bahn. Diese Kosten müssen auch bezahlt werden. Die Kette geht weiter. Eine grosse Nähmaschine hat dieses Zelt herstellt. Eine Person hat diese Maschine überwacht und geschaut, dass alles nach den rechten Dingen zugeht. Eine weitere Maschine kommt zum Einsatz. Diese webt die Fäden zu einem Stoff. Es ist eine heikle Aufgabe, die immer wieder kontrolliert werden muss. Der Stoff muss schön dicht sein, damit später die Wassertropfen abperlen. Natürlich werden die Fäden nicht direkt aus der Baumwolle produziert. Eine Zwirnerei liegt schon noch dazwischen. Diese dreht die einzelnen Fäden zu einem Faden. Dort wird auch die Stärke des Fadens bestimmt. Die Reihe geht weiter. Die Pflücker auf der Baumwollplantage stehen jeden Tag früh auf und pflücken die Knospen der Baumwolle. Die Knospe wird gesäubert, gewaschen und verpackt. Alle Dienstleistungen werden mit Geld bezahlt. Ohne Geld würde gar nichts mehr laufen. Es sind unendlich viele Hände im Spiel. Ich habe sicher noch einige vergessen. Bei mir stellt sich hier nur die Frage, wie viel Geld der Baumwollpflücker schliesslich erhält. Je mehr wir in die Dritte Welt eintauchen desto weniger wird für die Arbeit bezahlt. Natürlich brauchen diese Menschen nicht so viel wie wir, da die Produkte günstiger sind. Aber für ihre Verhältnisse bekommen sie immer noch zu wenig. Uns ist dies allen bekannt und doch machen wir selten etwas dagegen. Diese Personen gehören auch zu diesem Netz, aber das ist zu gross. Wir verlieren die Übersicht.
Uns ist wichtig, dass die Qualität stimmt und dass unser Beziehungsnetz o.k ist. So können wir unseren Frust ablassen, wenn das Zelt nicht das verspricht, was wir erhofft haben.
Dienstag, 8. Mai 2007
Ein T-Shirt für 14.95 !!??
Fazit: Bereits eine stark reduzierte Darstellung der Vernetzungen in der Kleiderproduktion ist noch komplex. Und das für 14.95 !!???!!! Irgend etwas stimmt da nicht!
Ich habe in einem Blog oben beschrieben, dass ich mir beim Kauf von Kleidungsstücken oft überlege, welche Menschen dahinter stecken. Ab heute muss ich mir auch noch überlegen welche Energieformen, Rohstoffe, Chemikalien und dazugehörigen Umweltbelastungen ich „verursache“. Bald wird mir mein Gewissen nur noch erlauben nackt zu leben....
Vielleicht muss ich doch noch einmal auf meinen ersten Bolg zurückkommen, in dem ich beschrieben habe, dass es bereits wenige Produzenten und Anbieter gibt, die eine Rückverfolgung der Produktionsbedingungen zulassen. Switcher rühmt sich auf der eigenen Hompage sehr. Wenns denn stimmt muss ich wohl herausfinden, wo in St.Gallen Switcherprodukte verkauft werden...
http://www.switcher.com/
Sonntag, 6. Mai 2007
Baumwoll-Blogs
Sie haben die positive Funktion der Medien erwähnt, die gute Beispiele für Nachhaltigkeit aufzeigen, die auf Entwicklungen aufmerksam machen und haben gezeigt, dass Sie sich auch über die Probleme rund um die Baumwollproduktion kundig gemacht haben.
Zum Impuls über die Achtsamkeit haben Sie mit Recht darauf hingewiesen, dass Stress und Hast Gift sind für ein achtsames Verhalten, dass aber bei genügender Musse das Nachdenken, gerade auch über Ihr Kaufverhalten und die Baumwollproblematik, sehr nützlich für eine Verhaltensänderung sein könnte.
C. Stucky
Freitag, 4. Mai 2007
Wenn ich den Wochenimpuls „Achtsam sein, achtsam wahrnehmen“ auf das Thema Baumwolle beziehe, kommt mir ziemlich schnell mein Kleiderschrank in den Sinn. Wenn ich ihn aufmache merke ich, dass er überfüllt ist mit Kleidern. Mir wird bewusst, dass ich viele dieser Kleider schon Ewigkeiten nicht mehr angezogen habe, weil ich sie vielleicht einerseits vergessen habe oder andererseits, weil sie vielleicht in der Menge untergegangen sind. Da frage ich mich doch: ist weniger nicht mehr? Würde ich nicht auch mit weniger Klamotten ganz gut klar kommen? Ich denke schon! Es wird mir bewusst, dass man in unserer Konsumgesellschaft einfach einkauft, weil man Lust dazu hat und wenig darüber nachdenkt, ob man etwas wirklich braucht.
Wenn man bedenkt, welchen Weg diese Kleider bis zu ihrem Verkauf zurücklegen, wie die Arbeitsbedingungen in manchen Bauwollfabriken- und plantagen sind, wie diese Menschen leben müssen, sollte man sich wieder einmal bewusst werden, wie schlecht es vielen dieser Menschen geht und wie wir mit Kleidern unvorsichtig und verschwenderisch umgehen. Ich frage mich aber trotz dieser Misere, was diese Menschen arbeiten würden, wenn wir am Schluss nicht diese Kleider kaufen würden? Sie brauchen uns, so wie wir sie brauchen. In der Baumwollproduktion müsste grundlegend etwas geändert werden. Die Arbeitsbedingungen müssten verbessert werden, damit diese Menschen mit Würde behantelt und für ihre Arbeit gut entlöhnt werden. Mir wäre es egal, wenn ich dadurch für einen Bauwollpullover mehr bezahlen müsste, wenn ich wüsste, dass diese Menschen gerecht behandelt werden.
Meine Achtsamkeit im Sinne der nachhaltigen Zukunft ist in den letzten Wochen schon stärker geworden. Ich entsorge zum Beispiel die 20Minuten-Zeitung bewusst im Zeitungskorb und werfe sie nicht einfach in den Abfall. Ich werfe eine PET-Flasche nicht in den Abfalleimer, sondern in einen PET-Container! Ich denke, es sind auch die kleinen Dinge, die zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen. Würde jeder Mensch auf solch kleine Dinge aufmerksam werden und entsprechend handeln, wäre, wenn man es zusammenzählt, schon ein grosser Schritt für die nachhaltige Entwicklung getan.
Achtsam Wahrnehmen und Handeln?!
Im Bezug auf Baumwolle fällt mir der Transfer des achtsamen Wahrnehmens etwas schwieriger. Zur Zeit kann ich es mir nicht leisten, neue Kleider einzukaufen, weshalb ich mir diesbezüglich auch keine grossen Gedanken machen muss. Bei der nächsten Shoppingtour werde ich die Kleidungsstücke aber sicherlich bewusster wahrnehmen und mir auch Gedanken dazu machen, woher die Baumwolle dazu kommt und wie sie verarbeitet wurde. Ich weiss aber nicht, ob mich diese Gedanken davon abhalten werden, meine Kleider nach dem Geschmack oder meinem “nachhaltigen Gewissen“ auszusuchen…
Donnerstag, 3. Mai 2007
Wie lebe ich mein Leben?
Achtsam durch das Leben gehen. Ist dies überhaupt noch möglich in unserer Zeit? Alles muss schnell und effizient sein. Es dürfen keine Lehrläufe entstehen. Doch wenn ich die Kleinkinder beobachte, merke ich, dass dies doch noch möglich ist. Sie können über eine kleine blühende Blume oder über die kreisenden Vögel am Himmeln staunen. Sogar Wolken können faszinierend sein und lassen alles andere vergessen. Mit kleinen Kindern wird mir immer wieder bewusst wie genial die Umwelt geschaffen worden ist. Sie ist ein kleines bzw. grosses Wunder. Sie hat so viele Details, die mich selbst zum Staunen bringen. Doch manchmal fehlt mir einfach auch die Muse und die Zeit mich mit der Natur zu befassen. Ich haste an allem vorbei und übersehe die wunderschönsten Dinge. Im Hinterkopf hängen die Gedanken, was ich noch zu erledigen habe oder was mir Angst macht. Die Gegenwart ist mir manchmal so fern, dass ich auch die Umgebung gar nicht wahrnehme.
Genau so geht es mir auch in Bezug auf die Baumwolle. Wenn ich im Laden stehe, überlege ich mir nicht lange wie die Kleidung hergestellt wurde. Ich bin froh, wenn ich etwas finde und verlasse schnell wieder den Laden. Ich denke genau hier wäre eine Pause angebracht. Eine Pause zum Überlegen und Nachdenken. Wie leben die Menschen, welche die Baumwolle pflücken oder wie leben die Menschen, die die Kleidung nähen? Wo bleibt meine Achtsamkeit im Leben auf andere Menschen?
Wenn ich jetzt so meine Zeilen lese, ist dies wirklich traurig. Ich merke, dass ich mir viel mehr Zeit nehmen sollte, mir etwas Gutes zu tun. Das heisst auch Zeit zum Staunen und zum Dasein ohne immer etwas zu leisten.
Ich sollte mir wieder zum Bewusstsein führen, was mir wichtig ist. Sind es die Leistungen in der Schule, die ich bringe? Sind es die Freunde, die ich habe? Ist es die Wirtschaft, die mich steuert oder habe ich etwas andere, was mir den Sinn fürs Leben gibt? Wenn ich tief in mich hineinhorche, merke ich, dass ich getragen werde. Nicht von Freunden oder der Wirtschaft, sondern von etwas anderem. Ich bin froh, dass ich dies habe. Es gibt mir Halt in schwierigen Zeiten und hilft mir in durchzuhalten und zu kämpfen.
Dienstag, 1. Mai 2007
Einen langsameren Lebensrhythmus...das wünsch ich mir!
Ich glaube, dass ein langsamer Lebensrhythmus uns ein nachhaltiges Leben ermöglichen und erleichtern würde. Nehmen wir uns bewusst Zeit, Zusammenhänge zu durchschauen und die das Wunderbare unserer Welt zu geniessen, wird es uns automatisch wichtiger sie zu schützen. Ich würde mir dann auch mehr Zeit nehmen, meine Konsumgüter bewusst auszulesen. Ich kann beobachten, wie ich von Zeit zu Zeit in einen „Zustand des Konsums“ komme. Ich lasse mir in solchen Zeiten von der Wirtschaft Bedürfnisse aufschwatzen und kaufe „mit Lust“ ein: Unnötige Kleider da, nutzloser Ramsch dort, halbwegs brauchbare Kleinigkeiten hier. In Zeiten der Zufriedenheit und Einklang mit der Natur, habe ich weniger materielle Bedürfnisse.
Hier knüpft auch mein Verständnis von Lebenssinn an. Es geht wohl kaum darum, materielle Güter anzuhäufen und dabei über die Welt hinwegzurasen, Erfolg ist nicht materiell. Ein gutes Leben besteht eher im Einklang, im Einklang mit sich selbst, anderen und der Natur. In der Schweiz, sind unserer Grundbedürfnisse gedeckt, wir haben also die besten Voraussetzungen um unser Leben mit Sinn zu füllen. Eine innere Zufriedenheit macht das Leben lebenswert und ich begegnete noch niemandem, der finanziellem Erfolg nachjagt und dabei wirklich glücklich ist.
Kay Zogg 04E