Mittwoch, 18. April 2007

Reicht ein Tropfen auf den heissen Stein?

Wenn ich meinen Alltag auf nachhaltige Entwicklung durchstöbere, dann muss ich tief graben. Früher als ich noch zu Hause gewohnt habe, war das einfacher als jetzt. Meine Eltern haben meist geschaut, dass die Lebensmittel aus der Region oder aus dem Garten kamen. Die Lebensmittel waren gesund in jeder Art d.h. keine Düngemittel und auch keine langen Transporte.

Jetzt sieht es etwas anders aus. Ich gehe jetzt in den Grossverteiler und kaufe mir dort was ich brauche. Die Auswahl ist so gross, dass es manchmal schwierig herauszufinden ist, welche Produkte jetzt Saison haben. Ich gebe mir Mühe, aber manchmal mache ich trotzdem einen Fehlgriff. Ich würde gerne mehr Produkte aus fairem Handel oder Bioprodukte kaufen, aber das Geld regiert meine Einkäufe mehr als die guten Vorsätze. Leider sind diese Produkte oft teuer.

Wo ich vielleicht einen kleinen Beitrag an die nachhaltige Entwicklung beitrage, ist bei dem Verkehr. Ich schaue, dass ich die meisten Strecken mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann. Wir haben auch kein eigenes Auto und wenn wir eins brauchen, dann leihen wir uns eins aus. Im Haushalt schaue ich, dass die elektrischen Geräte, die nicht gebraucht werden, nicht im Standby-Modus laufen.

Wenn ich so meine Zeilen anschaue, dann zeigen sie mir ein trauriges Bild. Ich schaue eigentlich gar nicht auf die nachhaltige Entwicklung. Ich lebe in den Tag hinein. Es hat sicher auch mit dem Mangel an Wissen und dem Informieren zu tun. Und doch ist es mir zu wenig wichtig?

Nun zu meinem Wissen über die Baumwolle. Ich muss sagen, dass ich auch hier keine Ahnung habe, wie meine Kleider angefertigt worden sind, die ich trage. Die meisten Kleider werden in Billigländern hergestellt. Das heisst, dass die Arbeitenden für einen Hungerlohn arbeiten. Die Baumwollplantagen sind riesig und müssen ja irgendwie vor Schädlingen geschützt werden. Es wird ein Cocktail von Pestiziden gespritzt. Die Schädlinge sterben, aber auch der Boden und die Baumwollpflanze leiden unter dieser Behandlung. In der Baumwolle steckt noch mehr Chemie. Die Baumwollfasern werden mit Chemie behandelt, dass diese Fasern geschmeidiger und weicher werden. Dies trägt zum Tragkomfort bei.

Tragen wir unsere Kleider mit diesem Wissen oder tragen wir Kleider für die Mode?

2 Kommentare:

amo hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
amo hat gesagt…

Ich denke die traurige Wahrheit ist, dass wir die Kleider tatsächlich nach der Mode und nicht nach ökologisch vertretbaren Aspekten einkaufen. Bei den Lebensmitteln ist aus meiner Sicht in den letzten Jahren im Bereich von Bioprodukten und dem Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten viel geschehen. Auch die Grossverteiler wie Migros und Coop haben ihr Angebot von Bioprodukten enorm erweitert. Ich denke dasselbe sollte vor allem auch in der Kleiderbranche passieren. Mir fehlen beispielsweise Anhaltspunkte um zu sehen, ob ein Baumwollprodukt aus fairem Handel stammt oder nicht. Auch ob und wie viel Pestizide verwendet wurden beim Anbau bleibt oftmals klar. Das einzige was ich weiss ist, dass günstige Klamotten meist aus einer Produktion stammen, die nur wenig zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Aber als Studentin kann ich mir keine teuren Sachen leisten. Oder ist das nur eine Ausrede?!