Freitag, 27. April 2007

Die Erde und ihr Dasein!

Was ich diese Woche über nachhaltige Zukunft in den Medien gehört und gelesen habe, ist folgendes:

- In der Schweiz werden die Menschen aufgefordert, kein Feuer im Freien zu machen. Dies, um möglichen Waldbränden entgegen zu wirken.
- In der Migros-Zeitung ist ein aktueller Bericht über das Engagement für faire und umweltbewusste Produktionsbedingungen.
- Im Volksfreund wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Po-Ebene schon in dieser Zeit so ausgetrocknet ist, dass der Wassermangel noch grösser wird.
- Auch in Köln führt der Rhein nur noch ganz wenig Wasser, und dass zu dieser Jahreszeit.
- Die Bienen sind bedroht. Was ist, wenn es keine Bienen mehr gibt? Werden unsere Wiesen alle irgendwann nur noch weisse Blumen haben? Bienen brauchen ein bestimmtes Klima. Können sich Bienen überhaupt an diesen Klimawandel gewöhnen?

Es ist erschreckend, wie sich unser Klima im Moment verändert. So haben wir im April Wetter wie wir es uns im Juli gewohnt sind, das Wasser wird immer knapper, die Antarktis schmilzt und löst verschiedene Probleme aus, Tierarten sind bedroht.
Viele Menschen geniessen das schöne Wetter, sind froh, wenn es warm ist. Welche Auswirkungen dieses Klima aber auf Tiere und Natur hat, davon wollen viele nichts hören und wissen.

Die Medien machen uns darauf aufmerksam, wie es um unsere Erde steht. Interessiert das aber alle? Ich bin im Moment sensibilisiert darauf und werde mir langsam bewusst, was es heisst, sich nachhaltig zu verhalten. Geht das anderen aber auch so? Machen sie sich Gedanken darüber? Wenn ja, welche?
Wir müssen uns Gedanken machen. Hätten die Menschen früher so gehandelt wie wir jetzt handeln, gäbe es uns dann heute noch?

Auch bei der Bauwollpoduktion geht es vielerorts darum, immer mehr zu produzieren, mehr Ertrag zu machen auf Kosten der Umwelt. Es werden viele Pestizide für die Produktion eingesetzt. Haupsache das Geschäft floriert. Das dies auf Kosten der Umwelt und der ärmeren Menschen geht, interessiert nicht. Sicherlich gibt es einige gute Labels, die sehr darauf achten dass Pflanzen und Menschen gerecht behandelt und nicht durch ihre arbeit geschädigt werden. Müsste es aber nicht viel mehr solche Organisationen geben damit nachhaltig etwas bewirkt werden kann?

„Die Schweiz trocknet aus“

Appenzeller Tagblatt 26. April 2007

Im Artikel die „Schweiz trocknet aus“, habe ich gelesen, wie die Forscher die Auswirkungen der Hitze und Trockenheit auf die Insektenpopulationen und die Landwirtschaft abschätzten. Beschäftigt hat mich, dass der Autor, in erster Linie die Folgen für die Menschen thematisiert hat. Welche Insektenplagen haben wir armen Menschlein zu erwarten? Wie geht es der Landwirtschaft? Dass die Trockenheit auch Auswirkungen auf Fauna und Flora hat, die uns Menschen nicht direkt betreffen, scheint ihn nicht zu interessieren.
Positioniert man den Artikel im Dreieck der Nachhaltigkeit, liegt er nahe an der ökonomischen Seite. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Hitze, werden aussen vor gelassen. Die ökologischen Schäden werden allerdings beträchtliche sein, wenn die dunklen Prophezeiungen der Wissenschaftler eintreten. Durch den Wassermangel, wird der Konkurrenzkampf unter den Pflanzenarten härter und viele Arten werden sich nicht behaupten können. Hoffen wir, sie haben Zeit um sich in höhere und kühlere Lagen zu retten. Auch die Ökonomie wird sich darauf einstellen müssen, dass in Zukunft nicht mehr die selben Nahrungsmittel produziert werden können.
Sozial sehe ich in der Schweiz eher kleinere Auswirkungen. Die kurz- und mittelfristigen Schäden der Landwirte gleichen wir durch den Staat aus, langfristig werden sich vermutlich die Bedingungen und die Lebensgrundlage der Bauern verändern. Mehr Sorgen müssen wir uns um Bauern machen, die in Länder leben, deren Sozialstaat nicht für sie aufkommt.

Kay Zogg 04E

Engagement

Für mich hat in dieser Woche vor allem ein Bericht meine Aufmerksamkeit erregt. Das Migros-Magazin, welches wöchentlich am Montag erscheint, hat in dieser Woche eine Begleitzeitung mit dem Titel „Weltweit engagiert“ beigelegt. Mir kam sofort der 2. Wochenimpuls unseres Webblogs in den Sinn und ich las mir dieses Begleitheft durch, in welchem die Migros vor allem ihre Labels präsentiert. Es handelt sich dabei um 8 Labels, welche für verschiedene Grundgedanken stehen wie etwa die nachhaltige Produktion von Biobaumwolle in Mali. Mit nachhaltig versteht die Migros in ihren Labels sowohl eine umweltfreundliche, aber auch sozialverträgliche Produktionsweise.


Ich fand die Idee, alle Labels in einem speziellen Begleitheft vorzustellen sehr gut. Ich frage mich aber auch, ob der „normale“ Verbraucher diesem Heft die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt hat, wie ich. Damit meine ich, dass meine Sinne momentan für dieses Thema geschärft sind. Aber nimmt sich auch jemand die Mühe, die Artikel zu lesen, wenn er sich nicht so intensiv mit nachhaltiger Entwicklung befasst?
Für mehr Infos zum Engagement der Migros: http://www.engagement.ch

Donnerstag, 26. April 2007

Es brennt, es brennt ein Fünklein brennt, erst……

In den meisten Kantonen der Schweiz herrscht Waldbrandgefahr. Fast täglich steht etwas in der Zeitung oder es wird im Radio darüber berichtet. In den meisten Gebieten ist es zu trocken. Das Wasser fehlt. Doch im Moment stört es noch niemanden so richtig. Die Leute geniessen das schöne Wetter. Die Bergbahnen und der Tourismus können das Geldloch, das die Wintersaison hinterlassen hat, wieder stopfen. Fast alle freuen sich, wenn der neue Tag wieder mit heissen Sonnenstrahlen anbricht. Doch was sagt die Natur dazu? Die Böden lechzen nach Wasser, die Blumen verwelken schneller und die Tiere gehen ein (Bienenstreben) oder finden ihren Rhythmus nicht.

Ist es wirklich der Klimawandel oder ist es einfach ein Ausnahmefrühling?

Es kann sicher beides sein. Wir dürfen unsere Augen nicht verschliessen. Im Moment gedeiht unser Gemüse noch in den Gärten, dank genügend Wasser und Düngemittel. Doch wie gesund sind die Düngemittel? Die meisten Gärten sind überdüngt. Mit Dünger wird Stickstoff der Erde zugeführt. Dies lässt die Pflanze schneller wachsen. Die Pflanzen bilden eine lockere Zellstruktur und sind anfälliger auf Pilzkrankheiten. Was wiederum heisst, dass ein Mittelchen gebraucht wird, dass die Pflanze nicht eingeht. Der Kreislauf geht weiter. Wenn zuviel Stickstoff im Boden ist, kann die Pflanze andere Mineralstoffe nicht aufnehmen usw. und so fort und vielleicht müssen wir einfach auch Abschied nehmen von unserem jetzigen Gemüse und müssen andere Pflanzen anbauen wie Melone oder Aubergine. Diese brauchen weniger Wasser und lieben das warme Wetter. Eigentlich haben wir einen grossen Beitrag dazugeleistet, dass das Wetter sich am Verändern ist. Mit unserem zum Teil egoistischen Denken, verunstalten wir die Natur, welche genial geschaffen worden ist. Wir saugen die Natur aus und holen uns den Profit.

Genau so läuft es auch in der Baumwollindustrie. Man hat vor langer Zeit entdeckt, dass aus Baumwolle ein Gewebe gemacht werden kann. Man hat geforscht und gezüchtet. Immer grösser sollte der Ertrag werden und immer weniger sollte alles kosten. Wegen grosser Nachfrage hat man die Baumwollaussaat gentechnisch manipuliert. Die Pflanzen müssen nicht mehr so stark gedüngt werden, jedoch werden die Pflanzen doch von Schädlingen heimgesucht. Es wird immer weiter geforscht und die Gene weiter verändert. Wo wird dies mal enden? Haben wir ein Recht die Pflanzen gentechnisch zu verändern?

Freitag, 20. April 2007

Was wäre, wenn...

Wenn ich mein Leben und meinen Alltag auf nachhaltige Entwicklung untersuche, finde ich nicht allzu viel, womit ich dienen kann.
Womit wir bei uns zu hause zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen ist, dass wir mit Holz heizen. Das aufgewärmte Wasser verteilt sich in den Radiatoren, macht so unser zu hause gemütlich. In meiner Nachbarschaft gibt es eine Familie, die ein Minergiehaus besitzt. Sie nutzen unter anderem die Sonnenenergie, um damit einen Teil des Wassers aufzuheizen.
Ausserdem fahre ich oft mit dem Zug. Gerade der Weg zur PHR und zurück lege ich selten mit dem Auto zurück. Ich achte beim Lebensmitteleinkauf vermehrt darauf, Produkte zu kaufen, die in der Schweiz angebaut werden. Es ist ein kleiner Teil, den ich zu einer nachhaltigen Zukunft beitrage. Doch oftmals lebe ich im Zusammenhang mit Nachhaltiger Entwicklung in den Tag hinein. Ist es doch viel bequemer schnell mit dem Auto ins Dorf zu fahren. Ich könnte gerade so gut mein Fahrrad schnappen und mich damit auf den Weg machen. Es wäre umweltfreundlicher und meiner Fitness würde es sicherlich auch nicht schaden! Es fehlt also nicht an Wissen über unsere Situation. Trotzdem ist es mir zu wenig wichtig!

Unsere Gesellschaft ist sich gar nicht bewusst, was nachhaltige Entwicklung ist. Überlegungen, was mit unserer Erde in 10, 20, 50 Jahren los ist, machen sich nur wenige Menschen. Was wäre, wenn jeder nur einen kleinen Teil zur nachhaltigen Entwicklung beitragen würde?

Die Kleider, die ich kaufe, sind nicht die Teuersten. Die meisten Kleidungsstücke kommen aus Ländern, in denen sie billig hergestellt werden und Menschen für Hungerslöhne arbeiten.
Im Zusammenhang mit Kleidern kommt auch die Frage, woher die Baumwolle zur Herstellung der Kleidungsstücke kommt.
Auf vielen der rieseigen Baumwollplantagen werden neben der konventionellen Baumwollpflanze Pflanzen gezüchtet, die durch genetische Manipulation mehr Fasern produzieren als die Wildpflanze. Die riesigen Plantagen müssen gegen Schädlinge geschützt werden. Baumwolle ist in den fortgeschrittenen Ländern das landwirtschaftliche Produkt mit dem höchsten Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.
In Entwicklungsländern ist der Baumwollanbau für viele Bauern die Lebensgrundlage. Das diese Menschen Profit daraus schlagen, bezweifle ich. Wieder einmal mehr kann man sagen: Die Grossen regieren die Welt. Was wäre, wenn es umgekehrt wäre?

Bettina Hunziker, 04E

Donnerstag, 19. April 2007

Ich würde gerne, aber...

Wenn ich meinen Lebensstil im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung untersuche, finde ich leider nicht viele positive Aspekte. Besonders bei den Lebensmitteln und meinen Kleidern sieht es schlecht aus. Zwar haben wir einen eigenen Garten in dem wir sehr viel Gemüse anbauen, aber gerade bei Fleischprodukten und Früchten sind wir auf die Geschäfte in unserer Stadt angewiesen. Da wir ein eher knappes Familienbudget haben, können wir es uns im wöchentlichen Einkauf nicht leisten nur Bioprodukte zu kaufen. Wir achten aber sehr auf die Herkunft der einzelnen Lebensmittel. Meinen Eltern ist es sehr wichtig, dass die Früchte und das Fleisch aus der Umgebung, oder zumindest aus der Schweiz kommen. Bei den Eiern haben wir den Vorteil, dass wir selber Hühner halten und so jeden Tag sechs frische Freilandeier von „glücklichen“ Hühnern haben.

Bei den Kleidern sieht es etwas anders aus. Ich schaue nie darauf, woher die Kleider kommen, die ich kaufe. Mir ist es vor allem wichtig, dass die Kleidungsstücke günstig sind, da ich noch in der Ausbildung bin. Nebst dem Geld fehlen mir auch konkrete Informationen über den Anbau von Baumwolle und die Verarbeitung dieses Rohstoffs.
Bei Nahrungsmitteln ist es mir klar, worauf ich achten muss um Produkte zu kaufen, die im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung vertretbar sind. Bei Baumwollprodukten kenne ich keine vergleichbaren Labels, wahrscheinlich auch, weil ich mir darüber nie gross Gedanken gemacht habe, und es in unserer Familie auch kein Thema ist. Ich habe natürlich schon davon gehört, dass beim Anbau der Baumwolle viele Pestizide gebraucht werden, und die Arbeiter/innen auf diesen Plantagen sehr schlecht bezahlt werden. Mich stimmt dies natürlich nachdenklich.


Es ist aber sehr schwierig, aus Gewohnheiten auszubrechen. Ich denke, das Finanzielle ist oftmals auch ein Vorwand. Es ist natürlich einfacher und praktischer, im Laden einfach das einzukaufen, was mir gefällt. Dabei spielt dann der Herkunftsort keine grosse Rolle. Ich denke, man kann auch mit einem bescheidenen Budget Baumwollprodukte einkaufen, die aus fairem Handel kommen und dessen Anbau die Natur nicht belastet. Nur, warum tue ich es nicht?! Ich denke, es ist die Bequemlichkeit, die mich davon abhält meinen bisherigen Lebensstil zu überdenken und anzupassen…

Mittwoch, 18. April 2007

Reicht ein Tropfen auf den heissen Stein?

Wenn ich meinen Alltag auf nachhaltige Entwicklung durchstöbere, dann muss ich tief graben. Früher als ich noch zu Hause gewohnt habe, war das einfacher als jetzt. Meine Eltern haben meist geschaut, dass die Lebensmittel aus der Region oder aus dem Garten kamen. Die Lebensmittel waren gesund in jeder Art d.h. keine Düngemittel und auch keine langen Transporte.

Jetzt sieht es etwas anders aus. Ich gehe jetzt in den Grossverteiler und kaufe mir dort was ich brauche. Die Auswahl ist so gross, dass es manchmal schwierig herauszufinden ist, welche Produkte jetzt Saison haben. Ich gebe mir Mühe, aber manchmal mache ich trotzdem einen Fehlgriff. Ich würde gerne mehr Produkte aus fairem Handel oder Bioprodukte kaufen, aber das Geld regiert meine Einkäufe mehr als die guten Vorsätze. Leider sind diese Produkte oft teuer.

Wo ich vielleicht einen kleinen Beitrag an die nachhaltige Entwicklung beitrage, ist bei dem Verkehr. Ich schaue, dass ich die meisten Strecken mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann. Wir haben auch kein eigenes Auto und wenn wir eins brauchen, dann leihen wir uns eins aus. Im Haushalt schaue ich, dass die elektrischen Geräte, die nicht gebraucht werden, nicht im Standby-Modus laufen.

Wenn ich so meine Zeilen anschaue, dann zeigen sie mir ein trauriges Bild. Ich schaue eigentlich gar nicht auf die nachhaltige Entwicklung. Ich lebe in den Tag hinein. Es hat sicher auch mit dem Mangel an Wissen und dem Informieren zu tun. Und doch ist es mir zu wenig wichtig?

Nun zu meinem Wissen über die Baumwolle. Ich muss sagen, dass ich auch hier keine Ahnung habe, wie meine Kleider angefertigt worden sind, die ich trage. Die meisten Kleider werden in Billigländern hergestellt. Das heisst, dass die Arbeitenden für einen Hungerlohn arbeiten. Die Baumwollplantagen sind riesig und müssen ja irgendwie vor Schädlingen geschützt werden. Es wird ein Cocktail von Pestiziden gespritzt. Die Schädlinge sterben, aber auch der Boden und die Baumwollpflanze leiden unter dieser Behandlung. In der Baumwolle steckt noch mehr Chemie. Die Baumwollfasern werden mit Chemie behandelt, dass diese Fasern geschmeidiger und weicher werden. Dies trägt zum Tragkomfort bei.

Tragen wir unsere Kleider mit diesem Wissen oder tragen wir Kleider für die Mode?

Dienstag, 17. April 2007

Ein trauriges Bild

Wenn ich meinen Alltag im Bezug auf nachhaltige Entwicklung betrachte, sieht es ziemlich traurig aus. Es gibt zwar bei uns in der Nähe Bio-Bauern, die Produkte ab Hof verkaufen, aber das Ausmass der Konsumenten und Konsumentinnen, die in die Billig-Supermärkte Aldi und Lidl nach Deutschland und Österreich abwandern, schätze ich als einiges höher. Laut Nachrichten von unseren Supermärkten steigt der Absatz von Bio-Produkten in der Schweiz, aber wenn man bedenkt, dass Coop-Naturaplan und Migros-Engagement selbst deklarierte Standarts sind, werden diese Aussagen relativiert.
Auch in Sachen Energie weiss ich wenig Gutes zu berichten. Das Haus in dem wir wohnen, ist mit Solarzellen ausgestattet. Sie reichen um das Wasser im Sommer aufzuheizen. Im Winter heizen allerdings auch wir mit Öl. Immerhin, einige Bekannte haben auf Holzheizungen umgestellt, dass dies eher aus wirtschaftlichen Gründen denn aus ethischen geschieht, verheimlichen sie nicht.
Und was ich am allertraurigsten finde, ist die rasant wachsende Grösse der Autos auf unseren Strassen. Es ist noch nicht lange her, verurteilten wir die US-Amerikaner als Spinner, weil sie zu grosse Autos fahren. Mir graut es jetzt schon vor den Pick-ups auf unseren kleinen schweizer Dorfstrassen, weit bis dahin ist es nicht mehr...

Nun zur „Baumwolle in meinem Alltag“. Laut
EvB (Erklärung von Bern) meldet sich bei den schweizer Konsumenten das Gewissen in jüngster Vergangenheit im Bezug auf Mode. Auch ich kann mich diesen Menschen anschliessen. Jedes Mal wenn ich mich im H&M mit einem T-Shirt an die Kasse stelle, frage ich mich, was ich da wohl kaufe. Wo wurde diese Baumwolle produziert? Wie wurde sie verarbeite? Welche Substanzen wurden dazu verwendet? Wo wurde sie vernäht? Was für ein Leben führen die Näherinnen?
Um bewusster einkaufen zu können fehlen mir allerdings zwei Dinge: Information und Geld. Einerseits weiss ich ehrlich nicht, welche Textilien zuverlässig unter anständigen Bedingungen produziert wurden und zweitens kann ich mit meinem Studentenbudget nicht jeden Aufpreis bezahlen. Die Möglichkeit, die ich habe ist einzig, mir beim Kauf neuer Kleidung zu überlegen, ob ich dies oder das nun wirklich brauche.
Im Bezug auf Produktionsbedingungen verschiedener Anbieter habe ich mich einmal schlau gemacht. Aber die Ergebnisse sind ernüchternd. Es gibt zwar einige Anbieter die sich fairen Handel nachsagen, aber so lange keine unabhängige Prüfstelle einen „Fair Trade Fashion“-Siegel vergibt, haben die Konsumenten kaum Garantie was sie kaufen. Ausserdem sind es erst wenige Marken und Anbieter in der Modebranche, die an fairem Handel arbeiten: Zum Beispiel Remei, Coop-Natura-Line, Claro, Helvetas, Migros, Switcher, Hess-Natur, Nike, WWF Panda. Überzeugend scheint das Konzept von Switcher zu sein: Anhand der Artikelnummer kann auf dem Internet der Produktionsweg des neu erstandenen Kleidungsstücks zurückverfolgt werden. Für eine unabhängige Prüfstelle setzen sich
ISCOM und Fair Wear Foundation in Zusammenarbeit ein.
Auch bei der Kleidung gibt es Bio. Wird die Baumwolle unter biologischen Bedingungen produziert, können wir als Konsumierende davon ausgehen, dass die Produktionsbedingungen nicht nur naturfreundlich sondern auch menschenwürdig sind. Aber hält man sich vor Augen, dass die Bio-Baumwolle nur 0,1% des Weltmarktes ausmacht, ist dies ein Tropfen auf den heissen Stein. (Quelle:
EvB)
Es scheint, wir Endverbraucher müssen unsere Anbieter stärker darauf aufmerksam machen, dass wir Kleidung aus fairem Handel wünschen!


Kay Zogg, 04E