Die Idee dieser Hol- und Bringaktion ist grundsätzlich gut. Wir glauben jedoch, dass ein reibungsloser Ablauf mit den Menschen eingeübt werden muss.
- Die Hemmschwelle, etwas gratis mitzunehmen, das eigentlich jemand anderem gehört, ist sehr hoch.
Begründung: In unserer Gesellschaft gilt: was nichts kostet ist nichts wert! Wir haben eine hohe Achtung vor fremdem Eigentum. Deshalb fällt es uns Menschen schwer, einfach etwas gratis mitzunehmen. - Wir haben uns bei der Wahl eines Gegenstandes jeweils gefragt, ob wohl jemand anderes mehr Freude oder Nutzen darin finden würde.
- Wenn man etwas ausgewählt hat, kommt man sich wie ein Hamster vor.
Begründung: Man nimmt sich etwas, das noch gar nicht alle gesehen haben und zieht bewusst die „guten“ Sachen den „schlechten“ Sachen vor. - Es spielt auch eine Rolle um etwas auszuwählen, wie „gut“ man die eigenen Gegenstände bewertet, die man mitgebracht hat. Wenn man selbst das Gefühl hat, wenig Wertvolles mitgebracht zu haben, hat man selbst das Gefühl, nicht das Recht zu haben, andere nützliche Dinge mitzunehmen.
- Bei einer solchen Aktion ist es doch auch wichtig, zu erfahren, aus welcher Hand diese Gegenstände kommen und wohin die eigenen Gegenstände gehen.
Begründung: Einerseits kann dies Hemmschwellen aufbauen, aber es könnte den Menschen erleichtern, Dinge wegzugeben, die ihnen am Herzen liegen. Die gesellschaftliche Konvention von „bitte“ und „danke“ könnte so eingehalten werden.
Umsetzung in der Schule:
Zum Einstieg von einer solchen Hol- und Bringaktion in der Schule könnten wir uns vorstellen, gemeinsame Essen zu organisieren (z.B. Zmorge, Znüni, Zmittag). Jeder bringt etwas mit uns es wird untereinander aufgeteilt.
- Wenn mit Kindern Gegenstände ausgetauscht werden, sollte man einige Punkte beachten.
Regeln sollen aufgestellt werden (nur so viel nehmen, wie man essen mag, so schöpfen, dass es für alle reicht)
Begründung: Damit kein Streit ausbricht. - Für Kinder sollte auch ein Lernprozess dahinter stehen. Sie sollen erleben, was es heisst, zu teilen, geben manchmal mehr als nehmen ist, dass man an sich selbst denken darf, aber dabei den Blick für andere nicht verlieren soll.
Eine andere Möglichkeit, dies in der Schule umzusetzen, wäre, Spielsachen auszutauschen.
1 Kommentar:
hallo!
Eure Idee für den Einstieg in eine solche Aktion finde ich super! Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir in der Primarschule gemeinsam zMorge oder zMittag assen. Wichtig ist einfach, dass man nicht zuviele Lebensmittel mitnehmen lässt. Schön wäre auch, die Eltern einzuladen.
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