Montag, 11. Juni 2007

Kleidung


Betroffenheit

Betroffen machen uns Berichte über Kinderarbeit in Nähfabriken und allgemein menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Trotz diesen Kenntnissen kaufen wir Kleidung mehr oder weniger gedankenlos ein und decken unsere Bedürfnisse ab. Mit dem gedankenlosen Handeln der Rohstoffproduzenten (Plantagen oder Bauern), werden grosse Flächen des Nährbodens geschädigt. Weiter wird durch die Pestizide die Gesundheit der Feldarbeiter gefährdet.

Auch unsere persönliche Gesundheit müssen wir bedenken, denn durch die chemische Verarbeitung der Stoffe gelangen Schadstoffe in das Endprodukt Kleidung und somit auf unsere Haut. Dadurch können Allergien ausgelöst werden.

Analyse der Bedürfnisse

- günstig

- laufend dem neuen Modetrend folgend

- Angepasstheit an Peergroup

- wohlfühlen

- Persönlichkeit repräsentieren

- wetterbedingte Anpassung

- Berufskleidung - Freizeitkleidung

- vielfältige Styles (im Handel und zu Hause)


Anlayse der Handlungsbedingungen


- riesiges Angebot

- billige Handlungsketten

- für jede Preisklasse grosses Angebot

- starkes Lohngefälle Nord - Süd

Fachliche Aufarbeitung

Gerecht produzierte Kleider müssen nicht teuer sein. Das sagen Unternehmer, die das Arbeitsgesetz und soziale Mindeststandards einhalten. Leider haben erst einzelne Unternehmen begonnen, faire Arbeitsbedingungen bei ihren Lieferanten durchzusetzen. Die meisten Modefirmen versuchen weiterhin die Preise zu drücken, die Lieferfristen zu verkürzen und sie investieren viel Geld ins Marketing. Dafür stehen diese Label und Markenfirmen für Sozialdumping und Ausbeutung. Damit die Arbeitsbedingungen in den Kleiderfabriken besser werden, braucht es den öffentlichen Druck und eine unabhängige Überprüfung.

Prêt-à-Partager (von EvB)

Das vorliegende Magazin illustriert eine globale Entwicklung, die nie auf dem Laufsteg präsentiert wird und doch stark in Mode ist: den Trend, die Kleider immer billiger und unter skandalösen Bedingungen herstellen lassen.

Nicht die Modemacher haben diese Entwicklung diktiert, sondern die Gesetze des Weltmarktes. Trotz Bemühungen einzelner Firmen ökologische und soziale Mindeststandards einzuhalten hält der Trend Richtung Sozialdumping und Umweltverschmutzung an.

Eine billige Produktion hat ihren Preis:
· Lange Arbeitszeiten
· Miserabler Lohn

Egal ob das T-shirt bei und für CHF 15.- oder CHF 150.- verkauft wird, die Näherinnen erhalten trotzdem nur einen Stundenlohn von 5 Rappen. Dadurch wird ersichtlich, dass Arbeiter und Arbeiterinnen in Asien, Afrika und Lateinamerika einen hohen Preis zahlen, damit wir Saison für Saison die neuste Mode erhalten.

Mit diesem Magazin möchte man einen anderen Trend fördern: Prêt-à-Partager (bereit zum Teilen) soll die Devise sein. Gesucht werden Kleider von Firmen, die den Arbeitsalltag positiv beeinflussen und die Umwelt schonen. Das Magazin geht der Frage nach, welche Modehäuser bereit sind, ihren Gewinn zu teilen.

Rund 30 Anbieter im Schweizer Modemarkt wurden mit einem Fragebogen angeschrieben und aufgefordert, ihre Beschaffungspraxis offenzulegen. Mit Unterlagen zu den sozialen und ökologischen Grundsätzen sowie zu deren Umsetzung konnten die Unternehmen ihr Engagement dokumentieren. Am Besten schnitten die Anbieter von Biologischer Baumwolle ab. Diese Publikation bringt Transparenz in einen undurchsichtigen Markt. Dadurch wird es den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglicht, beim Kauf der Kleider ein Zeichen zu setzen.


Untersuchung der momentanen Verhältnisse in der Bekleidungsindustrie

Die folgenden Ausführungen haben wir aus einer Infromationsbroschüre zur „Unternehmensethik in der Bekleidungsindustrie“ von EvB zusammengefasst.

Durch die Globalisierung werden die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern verschleiert. Trotz jahrelanger Lobbytätigkeit der Clean Clothes Campaign haben wir noch einen weiten weg vor uns, bis ethisch vertretbare Arbeitsbedingungen flächendeckend durchgesetzt sind.

Bisher Erreichtes:

· Verkaufsfirmen werden in die Verantwortung für die Produktionsbedingungen genommen
· Die Clean Clothes Campaign hat einen Musterkodex formuliert, der menschenwürdige Arbeitsbedingungen ermöglichen würde.
Siehe zu diesem Thema
http://www.evb.ch/p52.html


Noch zu Leistendes:

· Der Clean Clothes Musterkodex muss sich als verbindlichen Standard durchsetzen und die undurchsichtigen „Unternehmensethiken“ ablösen.
· Das immer schneller drehende Rad der Globalisierung darf die Kleiderproduktionsfirmen nicht unter einen noch stärkeren Druck stellen.
· Bei der Ausarbeitung besserer Arbeitsbedingungen muss eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen gearbeitet werden. Zum Beispiel: das Recht auf Organisation reicht nicht aus, die Bevölkerung muss geschult werden, wie sie sich gut organisieren kann.

Für Konsumenten und Konsumentinnen, für die es ein Anliegen ist, ökologisch und sozial vertretbare Kleidung zu tragen und für Lehrpersonen, die sich speziell für dieses Thema interessieren uns sich damit befassen möchten eignen sich dies Broschüren Prêt-à-Partager und Begleitbroschüre.


Hilfreiche Internetadressen:

http://www.evb.ch/

faire Kleider einkaufen:

http://www.bergspitz.ch/
Shop
http://www.wwf.ch/
http://www.gluecksstoff.de/
http://www.adili.com/

Bei Bestellungen aus den letzten zwei Internetadressen ist sich zu überlegen, ob etwas bestellt werden sollte, da diese in Grossbritannien und Deutschland sind und die Transportkosten dazu kommen würden.


Mögliches Umsetzungskonzept für die Schule

Als Einstieg in das Thema Kleiderproduktion würden wir mit einem Wimmelbild zum Thema Baumwolle einsteigen (aus dem Buch wachsen Jeans vielleicht auf Feldern?).

Der Weg von der Baumwolle bis zur Kleidung würden wir mit den Kindern behandeln.

In diesem Zusammenhang können soziale uns ökonomische Aspekte angeschaut werden.

Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Cash (Semptember 1993) setzt sich der Preis eines Paars Schweizer Jeans, die in Tunesien gefertigt werden, wie folgt zusammen: die Herstellungskosten (Stoff, Zusaten, Nähen, Waschen, Verwaltung) des Produzenten kommen auf CHF 26.- zu stehen. Davon werden für das Nähen CHF 5.- bezahlt. Die Marge des Grosshändlers beläuft sich auf CHF 10.-, diejenige des Detaillisten auf CHF 43.-. Der Ladenpreis beträgt somit CHF 79.-.

Qulaitätsmerkmale

Fokus Kind

Kindsgemässheit erfüllen wir durch eine starke Erfahrungs- und Erlebniserfüllung. Dass heisst: Dinge, die mit der Kleiderproduktion zu tun haben, die man anfassen kann. So z.B. Baumwolle, Baumwollpflanzen, verschiedene Stoffe, etc.

Lebensnähe ist mit dem täglichen tragen von Kleidern gegeben.

Da das Thema unter dem Fokus der nachhaltigen Entwicklung bearbeitet wird, besteht eine hohe Zukunftsbedeutung.

Fokus Sache

Aufgrund der oben erwähnten Fachliteratur ist dies Sachgemässheit erfüllt.

Die Multiperspektivität ist durch die nachhaltige Entwicklung gewährleistet. Die Vernetzung ist damit gegeben.

Durch Diskussionen in der Klasse werden verschiedene Werte angesprochen und über ethische Grundlagen nachgedacht.

Fokus Lernen

Exemplarizität: Anhand eines Kleidungsstücks kann der Produktionsweg nachvollzogen werden und der Transfer auf andere Kleidungstücke kann gemacht werden. Switcher ermöglicht, es per Internet den Weg des gekauften Kleidungsstücks aufgrund der Artikelnummer zurück zu verfolgen.

Originalbegegnung: Eine Stickerei, Zwischenhändler oder eine Produktionsstätte von Kleindern besichtigen. Kleidungstücke einkaufen.


Literaturverzeichnis:

· Woraus sind die Dinge gemacht, Ravensburger Verlag, ISBN 3-473-35664-6
· Wachsen Jeans vielleicht auf Feldern?, KBV Luzern, ISBN 3-276-00193-4
· Quick fix, ISBN 3-938133-02-3
· Tex Mix, Ein bunter Reiseführer durch die Welt der Textilien, EvB, ISBN 3-905550-12-1, sehr zu empfehlen als Grundlagenbuch für die persönliche Einarbeitung

Samstag, 9. Juni 2007

Letzte Rückmeldung bis und mit Tauschtag

Liebe Gruppe
Das Schreiben von blogs zu den verschiedenen Wochenthemen hat eure Sensibilität zum Thema Nachhaltigkeit sicher erhöht. Eure Beschreibungen zum Erleben der Natur von der Kraftquelle über das Erleben von schlechtem Wetter am lago di Lugano bis zum ehrfürchtigen Staunen über die Natur haben mir das gezeigt.Ich hoffe, dass das Thema mit dem Semesterende jetzt nicht einfach abgehakt wird, sondern dass Nachhaltigkeit weiterhin ein wichtiges Thema für euch bleibt.
C. Stucky

Montag, 4. Juni 2007

Hol- und Bringaktion

Die Idee dieser Hol- und Bringaktion ist grundsätzlich gut. Wir glauben jedoch, dass ein reibungsloser Ablauf mit den Menschen eingeübt werden muss.

  • Die Hemmschwelle, etwas gratis mitzunehmen, das eigentlich jemand anderem gehört, ist sehr hoch.
    Begründung: In unserer Gesellschaft gilt: was nichts kostet ist nichts wert! Wir haben eine hohe Achtung vor fremdem Eigentum. Deshalb fällt es uns Menschen schwer, einfach etwas gratis mitzunehmen.
  • Wir haben uns bei der Wahl eines Gegenstandes jeweils gefragt, ob wohl jemand anderes mehr Freude oder Nutzen darin finden würde.
  • Wenn man etwas ausgewählt hat, kommt man sich wie ein Hamster vor.
    Begründung: Man nimmt sich etwas, das noch gar nicht alle gesehen haben und zieht bewusst die „guten“ Sachen den „schlechten“ Sachen vor.
  • Es spielt auch eine Rolle um etwas auszuwählen, wie „gut“ man die eigenen Gegenstände bewertet, die man mitgebracht hat. Wenn man selbst das Gefühl hat, wenig Wertvolles mitgebracht zu haben, hat man selbst das Gefühl, nicht das Recht zu haben, andere nützliche Dinge mitzunehmen.
  • Bei einer solchen Aktion ist es doch auch wichtig, zu erfahren, aus welcher Hand diese Gegenstände kommen und wohin die eigenen Gegenstände gehen.
    Begründung: Einerseits kann dies Hemmschwellen aufbauen, aber es könnte den Menschen erleichtern, Dinge wegzugeben, die ihnen am Herzen liegen. Die gesellschaftliche Konvention von „bitte“ und „danke“ könnte so eingehalten werden.

    Umsetzung in der Schule:

Zum Einstieg von einer solchen Hol- und Bringaktion in der Schule könnten wir uns vorstellen, gemeinsame Essen zu organisieren (z.B. Zmorge, Znüni, Zmittag). Jeder bringt etwas mit uns es wird untereinander aufgeteilt.

  • Wenn mit Kindern Gegenstände ausgetauscht werden, sollte man einige Punkte beachten.

    Regeln sollen aufgestellt werden (nur so viel nehmen, wie man essen mag, so schöpfen, dass es für alle reicht)
    Begründung: Damit kein Streit ausbricht.
  • Für Kinder sollte auch ein Lernprozess dahinter stehen. Sie sollen erleben, was es heisst, zu teilen, geben manchmal mehr als nehmen ist, dass man an sich selbst denken darf, aber dabei den Blick für andere nicht verlieren soll.

    Eine andere Möglichkeit, dies in der Schule umzusetzen, wäre, Spielsachen auszutauschen.

Freitag, 1. Juni 2007

Natur als Kraftquelle

Mir ist der Auftrag dieser Woche sehr leicht gefallen, da ich ein ausgesprochener Naturmensch bin. Für mich ist die Natur jeden Tag allgegenwärtig dabei liegen mir besonders die Tiere am Herzen. Wir selber besitzen Hühner und Kaninchen und „bewirtschaften“ einen sehr naturnahen Garten. In unserem Garten gibt es auch ein Biotop, welches mein persönlicher Lieblingsort ist. Oftmals setze ich mich dort hin und schaue einfach ins Wasser und beobachte die Tiere. Ich entdecke Wasserschnecken, Libellen, Frösche, Wasserläufer und vieles mehr.
Ich bin jemand, der die Natur nicht nur dann schön findet, wenn die Sonne scheint. Gerade auch wenn es regnet hat die Natur für mich einen besonderen Reiz. Gerne gehe ich dann in den Wald. Für mich gibt es kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.
In der Natur finde ich die Kraft auch schwierige Alltagssituationen zu meistern. Die Natur hilft mir eine innere Ruhe zu finden und mich dadurch zu stärken.
Diese zahlreichen Empfindungen und Erlebnisse möchte ich in meinem Beruf als Lehrerin gerne an die Kinder weiter geben. Durch den Aufbau der damit verbunden Bewunderung und Achtung für die Natur erhoffe ich mir, dass für die Kinder „Naturschutz“ nicht nur ein leeres Wort ist…

Im Hinblick auf unser Thema sind mir Parallelen zu finden eher schwer gefallen. Ich denke es liegt vor allem daran, da ich mir die Natur dort zu wenig vorstellen kann. Ich denke aber, dass auch in den Ländern, wo die Baumwolle herkommt, den Menschen die Natur nicht gleichgültig ist. Leider verliert die Natur aus meiner Sicht aber an Stellenwert, wenn es darum geht, das eigene Überleben zu sichern. In solchen Situationen denke ich, dass die Achtung und Erhaltung der Natur zweitrangig wird. Raubbau wird an der Natur betrieben um selber leben zu können. Es ist aus meiner Sicht deshalb wichtig, den Menschen eine Alternative zu bieten. Beispielsweise durch die gerechte Entlöhnung von biologisch angebauter Baumvolle. Denn auf Dauer verendet die Natur unter dem Raubbau, der mit ihr betrieben wird…